Apportiertes Fotoblogstöckchen
31. Oktober 2009 - 16:24 UhrWenn man schon im Leben 1.0 von so mancher Seite angeknufft wird, wann es hier mal wieder etwas zum lesen oder anschauen gibt, dann wird es wohl doch mal wieder Zeit. Praktischerweise lag drüben bei Frau Creezy gerade ein Stöckchen herum, dass einen ausgesprochenen Charme versprüht.
Dinge in meinem Haushalt zu fotografieren, die mich an meine Kindheit erinnern, ist eigentlich eine Übung, die leichter scheint als sie ist. Weniger, weil ich mich an meine Kindheit nicht erinnere oder erinnern möchte, sondern dem Umstand geschuldet, dass ich wohl kein allzu großes Bestreben verspüre, Dinge mit Erinnerungen zu verknüpfen und so an mein Leben zu binden und auf Ewigkeit in meinem Besitz zu halten.
Aber es gibt sie dann eben doch, diese Kleinigkeiten, die ihre Bedeutung mitbringen. Fangen wir in der Zeit an, in der Klein-Quintus überwiegend mit der Aufnahme von Nahrung und brabbelnden Lautäußerungen beschäftigt war.
Dieser kleine Wichtel war eines meiner ersten Spielzeuge und hat die Zeit durchaus gut überstanden. Neben seiner Hauptaufgabe, unter Druckeinwirkung zu quietschen und die Aufmerksamkeit des aufgeweckten Kindes zu testen, muss er wohl auch bei der Bezahnung des kindlichen Plappermäulchens seinen Dienst getan haben, was zu einigen Abnutzungserscheinungen geführt hat. Ich möchte an dieser Stelle nicht daran erinnert werden, dass die Richtlinien zur Unbedenklichkeit von Kinderspielzeug wohl erst später in Angriff genommen wurden.
Diese vier kleine Herren entspringen augenfällig den frühen siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts und wurden bei der Gründung des eigenen Hausstandes aus dem elterlichen Küchenschrank entführt. Man sollte nicht auf den Gedanken kommen, dass es sich hier um frühe Rastafari handelt. Die Kleinen dienten meinem Bruder und mir mehr der Bespaßung des Frühstückseigenusses.
Natürlich gab es da Farbvorlieben, wer denn nun welchen Becher bevorzugt hat. Es darf geraten werden :-). Ich würde natürlich den Spaß verderben, hätte ich an dieser Stelle meinen Favoriten beim Fotoshooting bevorzugt *hint*.
Einige Dinge, die mich an schöne Besuche bei meiner Oma (respektive Tante und Onkel, die den gleichen Haushalt teilten) erinnern, haben erst letztes Jahr nach dem Tod meines Onkels zu mir gefunden. Mit dem Wohnzimmerschrank meiner Oma haben noch einige andere Dinge Platz in meiner Wohnung gefunden.
Fangen wir in der Abteilung „nur anschauen, nicht anfassen“ an.
Dieses hübsche japanische Teegeschirr erhielt einst in den fünfziger Jahren meine Tante als Geschenk ihrer Meisterin. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich dies oft bestaunt hatte. Dass es sich hier wirklich nicht um kinderhändekompatible Gegenstände handelt, wird erst im Gegenlicht deutlich, das die Zartheit des Porzellans viel besser erahnen lässt.
Lange Zeit thronte auf dem Schrank eine Uhr, die einen Vorteil und einen Nachteil hatte.
Der Nachteil war, dass sie schon früh aufhörte, ihren eigentlichen Dienst zu tun. Der Vorteil war, dass sie schon früh aufhörte, ihren eigentlichen Dienst zu tun und uns Kindern zur neugierigen Erkundung diente. Es ist erstaunlich, wie hektisch ein Westminsterschlag werden kann, wenn durch Kinderhände jede Hemmung ausgebaut wird. Weniger erstaunlich ist hingegen, dass jede Hoffnung auf Reparatur somit gegen Null geht. Darum wird das Gehäuse schon seit vielen Jahren von einem schnöden Quarzwerk bewohnt.
Diese Kelche wurden des öfteren gerade von den Tanten zum Genuss der ein oder anderen Bowle benutzt. Da hat Klein-Quintus das ein oder andere Früchtchen heimlich genascht. Pst! Nicht weiter sagen! War doch nur Obst.